Fachtag zum geänderten KiTaG 2025: Neue Systematik, neue Herausforderungen
Am 30.01.2025 fand unser Fachtag zum geänderten KiTa-Gesetz 2025 statt – ein wichtiger Termin für unsere Träger: 80 Teilnehmende fragten, diskutierten und tauschten sich aus. Mit der Novellierung des KiTa-Gesetzes startet schließlich eine neue Systematik in der Personalplanung, die weitreichende Auswirkungen auf den Arbeitsalltag in den Einrichtungen und bei den Trägern haben kann. Wie gelingt die Umsetzung in der Praxis? Welche Herausforderungen und Chancen bringt das neue Gesetz mit sich? Diese und viele weitere Fragen wurden im Rahmen des Fachtags intensiv diskutiert.
Welche gesetzlichen Neuerungen gibt es?
Zum Auftakt gab VEK-Geschäftsführer Markus Potten einen Überblick über die Entwicklung des KiTa-Gesetzes. Im Anschluss stellte Viola Laux aus dem Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung die Kernpunkte der Gesetzesnovelle vor. Dabei wurden zentrale Aspekte der Gesetzesreform skizziert, insbesondere die Veränderungen durch den neuen Anstellungsschlüssel, in der Kita-Datenbank und die Überprüfung der Fördervoraussetzungen. Sie ging insbesondere auf folgende Themen ein:
- Anstellungsschlüssel: Umgang mit dem Personalbudget, Mindestpersonalausstattung und Mindestanwesenheit
- Kita-Datenbank: Digitalisierung als Chance, aber auch als Herausforderung
- Neubauzuschlag: Anpassungen in der Finanzierung
- Wie geht es weiter mit der inklusiven Ausrichtung der frühkindlichen Bildung und Betreuung?
- Verlässlichere Betreuung: Weniger Kontrolle, mehr Entscheidungsspielräume für Einrichtungen und Träger
- Monitoring und Fachgremium: Gesetzlich verankerte Weiterentwicklung des Kita-Systems
Spannungsfelder und Herausforderungen
Neben den inhaltlichen Neuerungen wurden auch Herausforderungen in der Umsetzung deutlich. Gerrit Sievers vom Sozialministerium stellte sich den Fragen der Teilnehmenden zur Kita-Datenbank und zur digitalen Dateneingabe. Hier zeigte sich, dass die Digitalisierung zwar als Chance wahrgenommen wird, jedoch der derzeit sehr hohe manuelle Aufwand von den Trägern kritisch hinterfragt wurde. Auch die Kommunikation des Ministeriums wurde thematisiert: Die Erwartungen von Eltern an das KiTaG 2025 stehen oft nicht im Einklang mit der praktischen Umsetzung vor Ort.
Austausch und Perspektiven
Zum Abschluss wurde klar: Das geänderte KiTa-Gesetz erfordert ein Umdenken in der Organisation und Steuerung von Kitas. Die politische Zielsetzung, mehr Entscheidungsspielräume vor Ort zu ermöglichen, bringt neue Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch Verantwortung für Träger und Einrichtungen. Der offene Austausch auf dem Fachtag hat gezeigt, dass es viele offene Fragen und Spannungsfelder gibt, die in der Praxis weiter diskutiert werden müssen.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Engagement, ihre Fragen und ihre wertvollen Beiträge! Die Weiterentwicklung des KiTa-Systems gelingt nur gemeinsam.