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VEK besuchte Historischen Lernort Neulandhalle in Dithmarschen

Auf Einladung von Propst Andreas Crystall besuchte das Team des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) den Historischen Lernort Neulandhalle im Dieksanderkoog im Kirchenkreis Dithmarschen.

Die Neulandhalle wurde 1936 im damaligen „Adolf-Hitler-Koog“ errichtet. Sie stand im Zentrum eines groß inszenierten Projekts, das Landgewinnung, Heimat und "Volksgemeinschaft" zu einem Symbol der nationalsozialistischen „Blut-und-Boden“-Ideologie verband. Was als Fortschritt und Gemeinschaft gefeiert wurde, war zugleich Teil einer gefährlichen Erzählung, die den Boden bereitete für Ausgrenzung, Krieg und Vernichtung.

Heute ist die Neulandhalle kein Gedenkort, sondern ein Historischer Lernort, der auf eindrückliche Weise zeigt, wie eng gesellschaftliche Visionen und politische Ideologien miteinander verwoben sein können – und wie leicht sich Erzählungen von Zugehörigkeit und Reinheit in Ausgrenzung und Unrecht verwandeln.

Im Rahmen der persönlichen Führung durch Propst Andreas Crystall wurde deutlich, wie Ideologie, Sprache und Bilder Wirklichkeit vorbereiten können – und wie wichtig es bleibt, kritisch zu fragen:
👉 Wer sind heute die Anderen?
👉 Und was hat das mit mir zu tun?

Der Besuch der VEK-Geschäftsstelle war mehr als ein gemeinsamer Ausflug: Er war ein Moment des Innehaltens und der Auseinandersetzung mit der eigenen Verantwortung – als Verband, als Kirche und als Teil einer demokratischen Gesellschaft.

Der VEK dankt Propst Andreas Crystall und dem Kirchenkreis Dithmarschen herzlich für die Einladung, die Führung und den intensiven Austausch.

Hintergrund

Der Historische Lernort Neulandhalle wurde 2019 eröffnet. Er liegt im Dieksanderkoog, unweit der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, und beleuchtet die Geschichte des Ortes im Kontext nationalsozialistischer Siedlungspolitik, Landgewinnung und Ideologie. Die Freiluft-Ausstellung ist thematisch in die Begriffe Leben / Gemeinschaft / Volk / und / Raum gegliedert und lädt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Verbindung von Geschichte, Landschaft und politischer Instrumentalisierung ein.

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