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Betreuungsmillionen für mehr Kita-Qualität in Schleswig-Holstein!

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Rendsburg, 29. September 2015 I Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein und der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) begrüßen, dass die freiwerdenden Bundesmittel des sogenannten Betreuungsgeldes in Schleswig-Holstein zusätzlich in die Kindertagesstätten investiert werden sollen. Sozialministerin Kristin Alheit hatte angekündigt, sich dafür einzusetzen.

Die neuen Finanzmittel werden im Kitabereich dringend benötigt: „Damit müssen wir eine Entlastung der angespannten Personalsituation einleiten, indem der so-genannte Fachkraft-Kind Schlüssel verbessert wird“, sagt Markus Potten, Ge-schäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schles-wig-Holstein e.V. (VEK). „Wir brauchen mindestens zwei Fachkräfte für jede Elementargruppe für die gesamte Betreuungszeit.“

„In den letzten Jahren war eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in den Einrichtungen stets hinter den Ausbau der Krippenplätze zurückgestellt worden“, erklärt Potten. „Nun ist es allerhöchste Zeit, die zusätzlichen Bundesmittel für den Personalschlüssel zu nutzen – im Interesse der Kinder, der Familien und der Erzieherinnen.“

Und der Schuh drückt auch noch an anderer Stelle: „Wir brauchen dringend zu-sätzliche Finanzmittel, um Flüchtlingskindern in unseren Kindertageseinrichtungen entsprechend qualifiziertes Personal an die Seite stellen zu können“, so Landespastor Heiko Naß. Die Mitarbeitenden in den Kindertageseinrichtungen müssten durch zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen auf ihre Aufgaben in die-ser schwierigen Situation vorbereitet werden. So sollten ihnen beispielsweise auch Grundlagen in der Traumapädagogik vermittelt werden.

VEK und Diakonisches Werk engagieren sich in diesem Bereich bereits mit Fort-bildungsangeboten. Doch die Zahl der Flüchtlingskinder in den Einrichtungen steigt. „Wir müssen jetzt handeln und zwar gemeinsam“, erklärt Landespastor Naß. „Viele Kinder mit Fluchthintergrund haben bereits einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Und wir möchten diesen Anspruch so gut wie möglich erfüllen.“ Daher gelte es jetzt, sich mit allen Akteuren schnellstmöglich über die Ver-wendung der zusätzlichen Bundesmittel auch für diesen Bereich zu verständigen. „Wir müssen rasch ein zielführendes Konzept entwickeln für die Begleitung der Flüchtlingskinder und ihrer Familien in den Kindertageseinrichtungen“, fordert Naß. „Einen wichtigen Beitrag könnten hier auch die Familienbildungsstätten leisten.“

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