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Bildung und Qualität: Evangelische Kitas sind auf dem richtigen Kurs

(Rendsburg, 25.10.2004) Seit September haben die Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein Leitlinien für die Umsetzung ihres Bildungsauftrag, vorgestellt vom schleswig-holsteinischen Bildungsministerium. Als einer der ersten Wohlfahrtsverbände in Schleswig-Holstein griff der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) diese Herausforderung auf bei einer Fachtagung in Rendsburg unter dem Titel "Kirchliche Bildungsverantwortung für Kinder und die Zukunft der Kindertageseinrichtungen".

Oberkirchenrat Dr. Jürgen Frank vertrat mit seinem Impulsreferat zum Thema die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bei der Fachtagung. Auf Landesebene waren Vertreter der evangelischen Kita-Landschaft Nordelbiens an der Fachtagung beteiligt und mit Rolf Martens vom Landkreistag ein Vertreter eines kommunalen Landesverbandes.

"Aus kirchlicher Perspektive ist der Schmerzpunkt, der Punkt, an dem es richtig weh tut, das durch PISA offenkundig gewordene uneingelöste Versprechen der Chancengleichheit", so Dr. Frank zur Bildungdebatte. "Wir sind Weltmeister im aussortieren und separieren."

Zur Zukunft evangelischer Kindertagesstätten meinte er: "Wenn sie ihr Evangelischsein verdampfen lassen, werden sie das verlieren, was Quellgrund ihrer Qualitätsentwicklung ist. Wenn sie allerdings ihren Anspruch nicht zu niedrig hängen, sondern wirklich sind, was sie sind, nämlich Reich Gottes in Aktion, dann ist ihre Art von Zukünftigkeit der meist wissenschaftlich technokratisch definierten Zukünftigkeit der Zukunftsgesellschaft substanziell voraus." Evangelische Kindergärten seien dann "die Antwort auf die Sehnsucht, nicht nur auf das Leben vorbereitet zu werden, sondern so gebildet, dass man von den dort Gebildeten sagen kann. Siehe da, Salz der Erde."

Im April diesen Jahres veröffentlichte der Rat der EKD die Erklärung "Wo Glaube wächst und Leben sich entfaltet - Der Auftrag evangelischer Kindertageseinrichtungen".

Die Thesen dieser EKD-Erklärung seien im Wesentlichen deckungsgleich mit den Zielen des VEK, so Markus Potten, VEK-Geschäftsführer. "Wir stellen fest: Der Kitabereich der Nordelbischen Kirche ist auf dem richtigen Kurs", so Potten. "Mit der Umsetzung der Qualitätsoffensive zeigt die Kirche inhaltlich und finanziell ein hohes Engagement. Dies muss auch in Zukunft so bleiben." Die nordelbische Kirche müsse sich im Kitabereich erklären, wie sie mit geringeren Finanzressourcen umgehen wolle.

Aus der Sicht von Dr. Frank "sind Evangelische Kindertagesstätten unverzichtbare Bestandteile der Gestaltwerdung gerade auch protestantischer Kultur und überhaupt nicht verhandelbar". Die Kirche müsse um ihrer selbst willen Kindertagesstätten tragen, "als Schmuck und nicht als Last", forderte er.

"Mit den evangelischen Kindertageseinrichtungen nimmt Kirche auch eine gesellschaftliche Verantwortung für die Bildung und Erziehung der Kinder wahr", so die nordelbische Bischöfin Wartenberg-Potter kürzlich in einer Stellungnahme zu den evangelischen Kindertagesstätten.

"Sie investiert in die Zukunft der Gesellschaft, in dem sie mit der christlichen Erziehung die Wertebildung fördert. Kinder, die mit Gott groß werden, achten Gottes Schöpfung und treten für die Schwachen ein. Kinder, die mit Gott groß werden, kennen ihren eigenen Standpunkt und sind vorbereitet auf eine Welt, in der sie anderen Menschen - auch anderer Kulturen und Religionen - begegnen werden, und sie können dies tun auf eine offene, aufgeschlossene und liebevolle Weise."

Diese Bedeutung der Kindertagesstättenarbeit unterstreiche die Nordelbische Kirche seit Jahren nicht nur durch ein großes finanzielles sondern auch durch ein hohes persönliches Engagement vieler ehrenamtlich Tätigen im Kindertagesstättenbereich, so die Bischöfin weiter. Viele Kindertageseinrichtungen hätten sich auf den Weg der Qualitätsentwicklung gemacht und zeigten zunehmend mehr ihr ganz besonderes evangelisches Profil.

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