Bischöfin Nora Steen: „Evangelische Kitas sind Herzstücke der Kirche“

Auf der Mitgliederversammlung des VEK in Rendsburg hat Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, in einem Impulsvortrag dazu aufgerufen, Evangelische Kitas als Orte gelebter Kirche im Sozialraum zu stärken und sie als Zukunftsinvestition für die Kirche zu begreifen.
Der VEK hatte Bischöfin Nora Steen eingeladen, einen Impuls zur Bedeutung Evangelischer Kitas im Kontext aktueller kirchlicher Veränderungs- und Zukunftsprozesse zu geben. Denn es gilt, die Erfahrungen aus der Arbeit mit Kindern und Familien stärker in die Zukunftsüberlegungen der Kirche einzubringen.
Evangelische Kitas als flächendeckende Form von Kirche
„Evangelische Kitas sind keine Randaufgabe, sondern Herzstücke der Kirche – hier erfahren Kinder und Familien im Alltag etwas von Gottes Liebe“, sagte Bischöfin Nora Steen auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein (VEK) am Dienstag in Rendsburg.
Steen machte deutlich, dass Kirche heute vielerorts neue Wege finden müsse, um erfahrbar zu bleiben. „Pfarrstellen sind vakant, Strukturen verändern sich – umso wichtiger ist, dass Kirche dort erlebbar bleibt, wo Menschen spüren: Ich bin wertvoll, ich bin geliebt. In unseren Evangelischen Kitas geschieht das Tag für Tag.“
Kirche im Sozialraum sichtbar halten
In Schleswig-Holstein ist rund jede dritte Kita evangelisch – über 560 Einrichtungen mit mehr als 41.000 Kita-Plätzen. „Das ist bundesweit einzigartig und Ausdruck einer starken Präsenz im Sozialraum“, so Steen. „Nicht die Kirchenbank ist für viele Familien der erste Kontakt zur Kirche, sondern der Stuhlkreis in der Kita. Diese Orte sind Brücken zu jungen Familien und machen die Kirche mitten im Leben erfahrbar.“ Mit ihrem Impuls setzte die Bischöfin ein deutliches Zeichen: Evangelische Kitas sind ein zentrales Handlungsfeld kirchlicher Gegenwart und Zukunft.
Kitas sichern und weiterentwickeln
Mit Blick auf den Kirchlich-Diakonischen Profilbeitrag (KDP)* sagte Steen: „Der KDP ist unser Zukunftsinstrument. Er ermöglicht kirchliche Fachberatung, religionspädagogische Qualifizierung und Innovation – und sichert, dass Evangelische Kitas auch morgen Orte des Glaubens und der Hoffnung bleiben.“
Der VEK-Vorsitzende Propst Steffen Paar würdigte den Impuls: „Nora Steen hat deutlich gemacht, dass Evangelische Kitas keine Nebensache sind, sondern Kirche in Reinform – mitten im Leben von Familien. Das bestärkt uns in unserer Arbeit und im gemeinsamen Weg mit der Nordkirche.“
VEK-Geschäftsführer Markus Potten ergänzte: „Wenn die Kirche in die Zukunft investieren will, dann hier: in ihre Kitas. Sie sind Orte der Nächstenliebe, der Wertebildung und des Glaubens – und damit unverzichtbar für die Kirche von morgen. Mit unseren Evangelischen Kitas sind wir eine wichtige Kontaktfläche zu unterschiedlichen Generationen und gleichzeitig verlässliche Partner für Kirchengemeinden und Kommunen.“
Hintergrund: Der Kirchlich-Diakonische Profilbeitrag (KDP)
Der KDP wurde in Schleswig-Holstein eingeführt, um das evangelische Profil von Kindertageseinrichtungen nachhaltig zu sichern. Er ermöglicht Qualifizierung, Religionspädagogik, Fachberatung und die Vernetzung von Kirche und Kita. Mit dem Wegfall des Eigenanteils an den Betriebskosten ist der KDP zum zentralen Instrument kirchlicher Kita-Träger geworden, um das evangelische Profil in den Kitas weiterzuentwickeln. Die Mittel werden regional von Kirchenkreisen und Trägern gemeinsam aufgebracht und sind in der Höhe und Verwendung frei zu gestalten. Darüber hinaus gibt es einen landeskirchlichen Anteil für den KDP, der ebenfalls profilschärfende Maßnahmen absichern soll.
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