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OECD-Bericht - Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen fordert: Standards für Kindertageseinrichtungen absichern

"Um die wichtige Arbeit der Kindertageseinrichtungen in ihrer bisherigen Qualität zu erhalten und auszubauen, müssen unbedingt die bisherigen Standards und damit die finanziellen Rahmenbedingungen erhalten, wenn nicht sogar verbessert werden", betont der Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK), Markus Potten, anlässlich des neu vorgelegten OECD-Berichtes. Mancherorts müsse der VEK jedoch eher rückläufige Tendenzen feststellen: Standards würden hier zum Teil zurückgefahren und die Bedingungen für eine gute pädagogische Arbeit in den Einrichtungen verschlechtert.

(Rendsburg, 1.12.2004) "Um die wichtige Arbeit der Kindertageseinrichtungen in ihrer bisherigen Qualität zu erhalten und auszubauen, müssen unbedingt die bisherigen Standards und damit die finanziellen Rahmenbedingungen erhalten, wenn nicht sogar verbessert werden", betont der Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK), Markus Potten, anlässlich des neu vorgelegten OECD-Berichtes. Mancherorts müsse der VEK jedoch eher rückläufige Tendenzen feststellen: Standards würden hier zum Teil zurückgefahren und die Bedingungen für eine gute pädagogische Arbeit in den Einrichtungen verschlechtert. "Dem muss - auch seitens der Politik - entschieden begegnet werden", fordert Potten. "Wir erwarten die Neufinanzierung des Kitabereiches in Schleswig-Holstein ab 2006. Die Standards dürfen dabei keinesfalls wieder in Frage gestellt werden. Vielmehr müssen alle Beteiligten gemeinsam nach einer intelligenten Lösung suchen."

"Wir begrüßen, dass Deutschland sich erstmals an dem OECD-Länderbericht beteiligt und hoffen, dies wird auch kontinuierlich weitergeführt", so der Vorsitzende des VEK, Propst Matthias Bohl. "Wir stimmen mit dessen Blickwinkel überein, Erziehung, Bildung und Betreuung eng miteinander zu verknüpfen". Dabei müsse gerade auch "nach PISA" die Balance gehalten werden zwischen Bildungsprozessen und der sozialpädagogischen Bedeutung der Kitas, nämlich in Zusammenarbeit mit den Familien Chancengleichheit für alle Kinder anzustreben.

Eine Ausweitung der Angebote für Kinder unter drei Jahren begrüßt der VEK. "Diakonie und VEK bieten den kommunalen Landesverbänden Gespräche an, wie die Voraussetzungen für ein bedarfsgerechtes Angebot für Familien mit kleinen Kindern zu schaffen sind. Die Verpflichtung, jetzt ein breites Angebot für unter Dreijährige zu schaffen darf allerdings nicht dazu führen, die Qualität der bestehenden Kindertageseinrichtungen einzuschränken", so Potten.

Der OECD-Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, Erzieher/innen in Kindertageseinrichtungen durch Fachberatung zu begleiten. Auf diese Notwendigkeit weist der VEK noch einmal ausdrücklich hin: "Nur indem die Einrichtungen kontinuierlich durch Fachberatung begleitet werden, ist gewährleistet, dass sie sich ständig weiterentwickeln können", so Propst Bohl. Die neuen Bildungsleitlinien des Landes Schleswig-Holstein sollen in den Kindertageseinrichtungen nun eingeführt und umgesetzt werden. Dafür brauchen die pädagogischen Mitarbeitenden eine entsprechende Unterstützung. In Schleswig-Holstein wurde jedoch der freiwillige Haushaltstitel des Landes für Fachberatungsleistungen vor einigen Jahren gestrichen. "Die Wohlfahrtsverbände stehen nun vor der Herausforderung, diese Finanzmittel von dem Land wieder einzufordern", so Bohl.

Die Nordelbische Kirche (NEK) investiert in hohem Maße kirchliche Gelder in die Qualität der evangelischen Kindertageseinrichtungen. Im Auftrag der NEK setzt der VEK seit 2001 in Schleswig-Holstein die Qualitätsoffensive für die evangelischen Kitas um. Dazu gehören kirchliche Fachberatung, religionspädagogische Qualifizierung und Qualitätsentwicklung.

Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an die Kindertageseinrichtungen sollte nach Ansicht des VEK und der NEK die Ausbildung von Erzieher/innen im Elementarbereich verbessert werden: Einerseits sollte die Fachschulausbildung noch weiter professionalisiert werden, andererseits Angebote zur Ausbildung und Qualifizierung im Rahmen eines Hochschulstudiums insbesondere für Leitungskräfte neu geschaffen werden. Im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen bietet der VEK bereits jetzt für Leitungskräfte in evangelischen Kindertageseinrichtungen eine Langzeitqualifizierung an.

In rund 600 evangelischen Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein finden etwa 32 000 Kinder liebevolle Aufnahme, Betreuung und Begleitung, Bildung, Förderung und Erziehung. Die evangelischen Kindertageseinrichtungen sind damit marktführend im Lande. 3600 pädagogische Mitarbeitende engagieren sich in Regelgruppen und integrativen Angeboten, in Hortgruppen oder in Familiengruppen für Kinder auch unter drei Jahren. Die meisten evangelischen Kitas im Lande sind im Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) organisiert.

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