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Presseinfo des DW und des VEK

Betreuungsgeld: Ein „billiger“ Trick, um sich am Rechtsanspruch für Kinder bis zu drei Jahren vorbei zu mogeln

(Rendsburg, 7.6.2012) Landespastorin Petra Thobaben fordert in der Debatte um den Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung für Kinder bis zu drei Jahren und die geplante Einführung des Betreuungsgeldes: „Der Bund muss sich an den laufenden Betriebskosten für die Kindertageseinrichtungen stärker beteiligen. Er schleicht sich viel zu schnell aus der Verantwortung und überlässt es den Anderen – den Ländern und den Kommunen - damit zurechtzukommen. Das eigentlich Skandalöse für mich ist aber, dass die Politik solange Zeit hatte, sich auf den Rechtsanspruch für Kinder bis zu drei Jahren einzustellen. Und jetzt tun alle so überrascht, als hätten sie noch nie zuvor davon gehört, und wundern sich, dass der Bedarf sie überrollt.“

„Die beabsichtigte Einführung des Betreuungsgeldes wirkt an dieser Stelle geradezu hilflos“, erklärt Markus Potten, Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK): „Es Eltern schmackhaft zu machen, ihre Kinder zuhause zu lassen, um damit dem drohenden Bedarf entgegenzutreten, ist nicht mehr als ein billiger Trick, der teuer werden könnte“, so Potten. „Experten haben hier längst viel fundiertere und geeignetere Finanzierungsvorschläge vorgelegt. Es wird Zeit für die Politik, diese Alternativen ernsthaft in Erwägung zu ziehen und das Betreuungsgeld im Bundestag abzulehnen.“ Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein und der VEK schließen sich deshalb der Initiative „Nein zum Betreuungsgeld“ an. „Um es deutlich zu sagen: Die Anerkennung der Erziehungsleistung der Familien soll und darf in keinem Falle geschmälert werden. Aber die Familien sollten sich von dem „Bonbon Betreuungsgeld“ auch nicht aufs Glatteis führen lassen.

 

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