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Religionspädagogik an Fachschulen bekommt frischen Wind

Kinder haben Rechte - auch ein Recht auf Religion! Als Fachverband von rund 600 kirchlich-diakonischen Kitas möchte der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) insbesondere das in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebene Recht auf Religion („spiritual development“) sichtbar machen und absichern. Der VEK, das Kirchenamt der Nordkirche und das Erzbistum Hamburg geben deshalb in Absprache mit dem Bildungsministerium eine Handreichung heraus. Im Oktober 2020 wurde diese für das Wahlpflichtfach Religionspädagogik in den Fachschulen für Sozialpädagogik in Schleswig-Holstein veröffentlicht – eine willkommene Hilfestellung für die Lehrerinnen und Lehrer.

Zukünftige pädagogische Fachkräfte bringen immer seltener eine religiöse Sozialisation mit, werden aber sowohl in der Ausbildung als auch später in der Praxis mit religiösen Fragen konfrontiert. Die Handreichung unterstützt den 2015 erschienenen Lehrplan an den Fachschulen, der eine Voraussetzung für die Erteilung der kirchlichen Bescheinigung ist. Durch die neue Handreichung erhofft sich die Arbeitsgruppe aus Fachschullehrer*innen und einer Kita-Leitung frischen Wind für die religiöse Kompetenz von Fachkräften.

„Wir wollen Menschen zum eigenen Nachdenken über ihre Werte, über Würde und das Zusammenleben in Demokratie und Vielfalt anregen. Schülerinnen und Schüler bekommen Anregungen, ihre eigene Haltung zu klären und über Religiosität ins Gespräch zu kommen“, so Maike Lauther-Pohl, Religionspädagogische Referentin beim VEK. Sowohl Arbeitsmöglichkeiten mit Lernsituationen, weiterführende methodische Anregungen als auch fachliche Hintergrundinformationen wurden leicht zugänglich aufbereitet. Die Handreichung fasst wesentliche Aspekte christlicher Religionspädagogik kompakt zusammen. Der VEK, das Erzbistum Hamburg und die Nordkirche wollen damit die religiöse Kompetenz in den Schulen, Kitas und anderen Institutionen stärken.

„An dem Wahlpflichtfach können Menschen unterschiedlicher Religionen oder ohne religiöse Festlegung teilnehmen; sie kommen hier mit der christlichen Perspektive sowie mit Inhalten anderer Religionen in Kontakt und können ihre jeweils eigene Identität weiterentwickeln.“, ergänzt Thorsten Sommer, Studienrat am BerufsBildungsZentrum Dithmarschen. „Letztlich geht es hier um die Stärkung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die auf der Suche nach Orientierung und Werten für sich persönlich und für die Gesellschaft sind. Mit der Handreichung haben Lehrerinnen und Lehrer ein gutes und kompaktes Handwerkszeug, um Religionspädagogik zu vermitteln.“

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