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VEK befürchet Abmeldungen aus Kindergärten

Rendsburg (epd). Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichungen Schleswig-Holstein (VEK) befürchtet, dass jetzt verstärkt Kinder aus den Kindergärten abgemeldet werden. Grund: Im Kieler Landtag hatten die Regierungsparteien CDU und FDP durchgesetzt, dass Eltern ab August wieder Beiträge für das dritte Kindergartenjahr zahlen müssen. Nicht alle Eltern können aus finanziellen Gründen ihr Kind drei Jahre in eine Kindertagesstätte geben, sagte VEK-Geschäftsführer Markus Potten dem epd.

Mit der Rücknahme der Beitragsfreiheit für das letzte Kindergartenjahr sei die Kürzungswelle bei den Familien als erstes eingeläutet worden. Die Kürzungen bei den Schulbuskosten und die Einschränkungen des Elterngeldes würden folgen, beklagte Potten. Für viele Familien bedeute die gestrichene Beitragsfreiheit bei den Kindergärten, ihr Kind womöglich nur noch für ein Jahr anzumelden. Dies wäre dann das letzte Jahr vor der Schule. Potten: "Bildungsgerechtigkeit ist leider immer auch noch vom Einkommen der Familien abhängig."

Durch das gestrichene beitragsfreie Jahr erhoffen sich CDU und FDP jährliche Einsparungen in Höhe von 35 Millionen Euro. Andere Berechnungen gehen allerdings von 20 bis 25 Millionen Euro Sparsumme aus. Im Gegenzug zur Einsparung soll der Landeszuschuss zur Grundfinanzierung der Kindertagesstätten ab dem nächsten Haushaltsjahr von derzeit 60 auf 70 Millionen angehoben werden.

Der VEK vertritt derzeit die Interessen von rund 600 evangelischen Kindertagesstätten, die insgesamt 32.000 Plätze haben. Er ist Fachverband des Diakonischen Werkes und zugleich eigenständiger Verband in der Nordelbischen Kirche. In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 1.640 Kindertageseinrichtungen mit 93.378 Plätzen. Träger sind neben den Kirchen die Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Elternvereine oder Unternehmen.

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